Hintergrund
Marktentwicklung
Deutsche Hifi-Produkte
Namhafte Hersteller
Persönliche Erfahrung
Lautsprecher
Vorverstärker
Verstärker
DAC/Streamer

Hintergrund

Wie vieles in der globalisierten Welt, hat sich auch einiges im Hifi-Bereich geändert bzw. verschoben!

Galten noch vor Jahrzenten Japan, Schweiz, England, Frankreich, Deutschland und USA als unschlagbar im Hifi-Bereich - egal ob Massenmarkt, oder Edelschmieden - so sieht es nun etwas anders aus!

Jahrelang wurde China belächelt und war in der audiophilen-Szene nur als “schlechtere Clone-Produzierer” bekannt.
Aber wie so vieles in der Industrie, hat eine massive Verlagerung von einschlägigen Hifi-Produktionen stattgefunden und auch einschlägige, europäische Edelschmieden
lassen vieles in CN vorfertigen und machen die Fertigstellung im jeweiligen Land, um Ihre Preise mehr oder weniger rechtzufertigen.

In der DIY-Szene ist China schon lange ein anerkannter Markt für einschlägige Komponenten und bei weitem nicht so verpönt, wie von dem ein oder anderen westeuropäischen-Audiophilen!

Wenn man sich ansieht wie populär die Firmen wie Cayin, Lumin, Denafrips, Vincent, Kinki Studios/CHoco Sound, Muzishare, Jungson, Xindak oder Tonewinner mittlerweilen sind, als auch deren TOP-Qualität! Auch sieht man hier mehr technische Innovationen, als aus den ach so tollen Highend-Schmieden hier im Lande!

Dann brauchen wir hier nicht mehr von billigen-Kopien sprechen, sondern ernstzunehmende Hifi-Spezialisten, wie wir Sie aus den 60’er aus Japan kennen!

Natürlich gibt es immer wieder schwarze Schafe und in China wird noch immer massig und unverschämt ge-clont. Jedoch zeigt sich ja hier in einschlägigen Foren, als auch auf Youtube, wie man mit wenig Geld sich eine sehr gute Hifi-Kette aufbauen kann, basierend auf ehemals ultra-teuren Designs.

Ist natürlich eine fragwürdige Praxis und meist weit entfernt von europäischen CE-Normen, aber auf der anderen Seite hat nicht jeder das Geld für die völlig übertriebenen Preise die Hifi-Händler hier im Lande abrufen!

Leider hat auch hier die Verschiebung in der audiophile Szene in Europa stark zugenommen. Wenn man heute als Einsteiger eine Hifi-Anlage kaufen möchte,
dann muss man beim durchschnittlichen Händler minimum €5.000 investieren und dann reden wir hier von Einsteiger-Setup!

Will damit sagen:

Es werden teilweise völlig überzogene Preise abgerufen und die guten Hifi-Hersteller haben Ihren Fokus komplett auf die neue, (super-)reiche Käuferschicht ausgerichtet!
Hier geht es nicht mehr um den Preis, sondern einfach nur noch das Teuerste und Exklusivste zu besitzen!
Der Fokus eines langlebigen Produktes steht ebenso nicht mehr im Vordergrund. Mindestens alle 2-Jahre muss ein Nachfolgemodell auf den Markt!
Auch wenn es keine Statistiken dazugibt, aber was ich in meiner Umgebung so wahrnehme: sehr teure Anlagen werden alle 3-5 Jahre komplett erneuert!
Geräte ohne Rücksicht auf Kosten zu entwickeln – weil Geld keine Rolle spielt!
Produkt Margen (Handelsspannen) sind teilweise komplett entkoppelt zum Geräte-Gegenwert!

……aber nun zurück zum ursprünglichen Thema 😌 ….

Ist wirklich alles verloren und gibt es bei uns in Deutschland nur noch Abzocker, oder Fokus auf elitäres Klientel?

Marktentwicklung

Durch den Hype von Schallplatten und hochwertigen Hifi-Anlagen, tummeln sich nun sehr, sehr viele Hersteller und für den Konsumenten gibt es eine Flut an Produktauswahl.

Man braucht sich nur auf die einschlägigen (Highend)-Hifi Messen umschauen, eine Vielfalt von Geräten wie nie zuvor!

Hier darf man nicht außen vorlassen, dass Verstärkern der Klasse unter 1.000 DM und Lautsprecher bis 2.000 DM die Regel waren!

Ja, natürlich gab es damals auch schon Highend-Referenzmodelle für den ein oder anderen 300qm Hörraum!

Wenn man heute Online- oder in den wenig-verbliebenen Hifi-Zeitschriften mal reinschmökert, dann reden wir hier von Durchschnitts-Komponentenpreis von 10.000 Euro!!

Deutsche Hifi-Produkte

Nach meiner Recherche, als auch persönlicher und intensiver Erfahrung im Hifi-Markt, sind wir im Lande schon noch sehr gut aufgestellt!

Auch zeigen sich im europäischen Umfeld, sehr starke Marken und Produkte, egal ob man nach Frankreich, Schweiz, Österreich, Slowenien, Polen oder Dänemark schielt.

Was sich aber schon abzeichnet, dass sich die sehr guten und exklusiven Marken sich vom Massenmarkt verabschiedet haben und nur noch im hochpreisigen Segment aktiv sind!

Diese Veränderung hat sich während/nach COVID nochmals deutlich gezeigt, wo die Umsatzzahlen der Hifihändler explodiert und Preise massiv gestiegen sind!

Dadurch wurde aber auch die DIY-Szene deutlich gestärkt und immer mehr Musikbegeisterte stellen sich die Frage: kaufe ich beim einschlägigen DIY-Profi, baue selbst, oder eine Kombination von Beidem? Vielzahl an hochwertigen Lautsprecher-/Verstärker-/DAC-Streamer- Bausätzen ist ebenfalls in den Fokus gerückt.

Ich selbst bin ein bekennender DIY-Supporter, da ich selbst keine große Werkstatt besitze, weder ein versierter Tischler bin. Daher habe ich auch einiges Spezial-Equipment von sehr versierten DIY’er, wo es richtig Spaß macht, auch etwas mehr Geld auszugeben, da auch hier Highend’iges nichts ungewöhnliches ist!

……Sorry, schon wieder vom Thema abgekommen 😌 ….

Jedoch zeigt meine persönliche Erfahrung, auch im DIY-Umfeld lässt sich nicht alles Nachbauen, weder hat man die Möglichkeiten (Erfahrungen) wie die ein oder andere Fachwerkstatt eines kommerziellen Anbieters!

Durch die Marktverschiebung und sehr hochwertigen chinesischen Produkte, berücksichtige auch ich bei meinen Kaufentscheidungen den Gesamtmarkt und laufe nicht zum nächstbesten Händler.

Des weiteren bevorzuge ich auch kleine Hifi-Schmieden, die keinen Overhead mit Distributoren und Händler aufgebaut haben, da man hier realistisch 60% des Preises in der Lieferkette hat. Darüber hinaus kaufe ich sehr selten neu, sondern immer bevorzugt Demogeräte und im Gebrauchtmarkt (Vintage oder 1-2 Jahre alte Neugeräte die Sammler mal wieder abgeben.)

Da ich den Luxus habe einiges an Hifi immer mal wieder zu investieren, habe ich schon einiges an Erfahrung und im Besitz gehabt. Wobei mein persönliches Highend-Limit bei €30.000 für Einzelgeräte endet. Darüber hinaus ist für mich persönlich kein Zugewinn mehr an musikalischer Wiedergabe, sondern nur Markenfetischismus und Beschallung seines Palastes (Pro-Tip für alle Schlossbesitzer: PA-Anlage holen)!

Das mag für jemanden der nicht so viel Geld hat, arrogant und anmaßend klingen, aber wie alles im Leben muß sich hart erarbeitet werden!
Auch mein Geld kam NICHT durch Erbe oder Lottogewinn, sondern langer Atem als KMU-Unternehmer…oder für andere eher Kleingeld!

Namhafte Hersteller

Wenn man etwas recherchiert und sich in den letzten Jahren einschlägige, hochwertige Komponente geholt hat, dann wird man sehr schnell sehen: WOW, es gibt doch viel mehr als man glaubt!

Hier einige der Bekanntesten, oder vielleicht nicht so bekannten:
Hinweis: ich führe hier nicht explizit die Lautsprecher-Manufakturen auf, da es hier eine Vielzahl gibt!

Hersteller	Gegründet	Sitz
T+A	1978	Herford
Brinkmann Audio	1985	Achberg Baden-Württemberg
Restek	1975	Kassel
Voxativ / Lyric Audio	2008	Wildau
Rike Audio	1998	Fürth
Lehmann Audio	1988	Köln
Menning Audio	1995	Lautertal (Odenwald)
Röhrenschmiede		Krefeld
Audionet	2019	Berlin
Audio Culture		Kassel
Octave	1975	Karlsbad
Eternal Arts	2004	Hannover
Vioelectric / Lake People	2009	Konstanz
Trigon	1996	Fuldabrück
Clearaudio	1978	Erlangen
AVM	1986	Malsch
MBL	1979	Berlin
ELAC	1926	Kiel
Nubert	1975	Schwäbisch-Gmünd
Canton	1972	Weilrod
Westend Audio Systems	2012	München

Persönliche Erfahrung

Ich nehme 4 aktuelle Beispiele aus meiner Kette und warum ich mich für diese kommerziellen Hersteller entschieden habe.
HINWEIS: Ich habe einiges an hochwertigen DIY-Komponenten die hier nicht als Referenz dienen, da hier der Fokus auf kommerzielle, deutsche Highend-Schmieden liegt!

Lautsprecher

Firma: ELAC
Modell: Concentro S-507

Ist für mich immer wieder ein Genuss! Ich hatte jahrelang KEF und 2021 habe ich eine längere Hörprobe und im Vergleich:
B&W 803 D3, Dali Epicon 8, KEF Blade, Elac Concentro S-507

Nach mehreren Stunden war für mich (als auch meiner Frau) sofort klar: die ELAC Concentro ist es!
Nicht weil Sie die günstigere war, sondern weil Sie passender in die Wohnung war und die Anderen, deutlich teureren Boxen (im hoch-optimierten Hörraum) eiskalt degradiert hat!

Die Verarbeitung dieses “Maßenproduktes” passiert komplett in Kiel und alle Komponenten sind qualitativ top, egal ob Crossover, oder Verarbeitung der schlanken Säule. Auch ist Sie ein absolutes Bass-Monster (4 15’’ Tieftöner), was man Ihr nicht ansieht!

Der Jet-5c Hochtöner ist extrem langzeit-tauglich und strengt nicht an, aber brutal präzise, auch bei leisem Spielen. Ebenso verwende ich die Boxen für TV-Sound und machen richtig Spaß! Die “High-Heels” braucht es, um dem nach unten gerichteten Bassreflexrohr Luft zu verschaffen.

Auch wollte ich zum damaligen Zeitpunkt keiner kleinen Lautsprecher-Manufaktur nachlaufen und auf Altbewährtes setzen (für mich)!

Diese Lautsprecher passen perfekt in den Hörraum und auch relativ unauffällig! Egal ob mit dem Cayin 805a/300B oder Michi X5, eine Wucht!

Vorverstärker

Hier experimentiere ich schon seit Jahren und habe von Vintage Transistoren und Röhren PreAMPs vieles durch. Mein Etappen-Ziel habe ich im Jan 2024 erreicht.

Firma: Brinkmann Audio
Modell: Marconi Mk II

Der ein oder Andere wird Brinkmann kennen und ich habe schon länger geliebäugelt, aber preislich schon in der oberen Liga, zumindest für mich als Pre-Amp Investition.
Jedoch kann man deren Geräte auch noch in 10 Jahren problemlos umbauen und warten!

Was soll ich sagen: dieser Pre-AMP wird den Besitzer sicher nicht wechseln. Die Vorstufe ist in Perfektion für mich nicht zu übertreffen. Abgesehen von einer Verarbeitung die wirklich “Highend” verdient hat, die Abstimmung ist PERFEKT!

Betreiben tue ich die Vorstufe an einer Brinkmann MkII Stereoendstufe

Verstärker

Firma: Rotel Michi und Brinkmann Audio
Modell: Michi X5, Stereo Mk II

Ich hatte früher schon immer mal wieder Rotel Produkte und nun wollte ich mal ins Regal weiter oben greifen und habe mir den Michi X5 (V1) gegönnt. Der Verstärker treibt wirklich alles an, auch super anspruchsvolle Lautsprecher und daher auch meine Entscheidung das Arbeitstier einfach lange zu behalten, egal was nach den Concentro’s kommt.

Die Brinkmann Audio Mk II in der Kombi mit der Marconi Mk II Vorstufe ist mein persönliches Endgame, mehr Synergie geht nicht. Muss man gehört haben.

Sollte ich irgendwann mal wieder einen Verstärker suchen, werde ich definitiv zuerst bei Brinkmann (oder Herrn Andreas Bisle) vorbeischauen!

HINWEIS: ich kann Herrn Andreas Bisle nur uneingeschränkt empfehlen (eBay: High End Bisle). Hier habe ich auch die gebrauchte, mehr oder weniger komplett-neuwertige Brinkmann-Kombination erworben. TOP verpackt, faire Verhandlungspreise und hat immer sehr interessante High-End Geräte am Start!

DAC/Streamer

Firma: Grimm Audio
Modell: MU2

Hier reden wir von einem doch sehr teuren All-In-One Gerät (Streamer, DAC, Vorstufe). Aber nachdem ich im Hause schon einiges an DAC’s/Streamer hatte (siehe meine anderen Posts zu meiner DAC-Reise), bin ich hier geendet!

Losgelöst ob Reviewer davon schwärmen, das Gerät ist für mich persönlich das Endgame an Streamer/DAC-Kombi und die diskrete Analoge Vorstufe eine Nummer für sich (nein, kann nicht mit der Brinkmann Marconi mithalten).

Auch Grimm Audio hat ausgezeichneten Support und durch den Standort Niederlande problemlos.

Wenn ich auch nie ein ROON (Musik-Player) Fan war, muß ich schon sagen, dass es eine der besten und stabilsten Player-Software im Hifi-Bereich ist. Daran gibt es nichts zu rütteln und im Speziellen, wenn man zusätzliche Musikbibliotheken noch einbinden möchte und mit dem ROON-Signalweg rumspielen möchte (Einbinden von zusätzlichen Filtern).

Grimm Audio MU2 ist nur ein ROON Server (Core) und somit braucht man hier entsprechende Subskription!

chain
..in Groß

Viel Spaß bei Eurer Suche und lasst Euch von niemanden was aufschwätzen, nur weil ein Reviewer es wieder mal toll findet, wie alle 14-Tage auf’s Neue!

Chapeau!
#gerihifi

Highend Audio Made-in-Germany